five talks #2 – Interview mit Stephan Stähle, Geschäftsführer Primo Verlag
Mit einem blauen Auge davongekommen
five talks: Herr Stähle, wie stark ist Ihr Verlag von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen?
Stephan Stähle: Die Krise ist nicht spurlos an uns vorbeigegangen, der Verlust durchaus massiv. Unter dem Strich sind wir rückblickend jedoch mit einem blauen Auge davongekommen.
Wie haben Sie das geschafft?
Stähle: Wir haben vernünftig gewirtschaftet, geschaut, wo wir sparen können, Liebgewonnenes beendet und daher die Verluste so gut wie möglich kompensieren können, auch wenn am Jahresende ein Minus stehen wird. Es stellt sich die Frage, wie viele unserer Kunden nach der Krise noch aktiv sind. Schaffen sie es, diese Krise zu meistern? Können die Innenstädte weiter belebt werden?
„Auf Kampfpreise haben wir bewusst verzichtet.“
Stephan Stähle
Welche Maßnahmen haben Sie denn konkret eingeleitet?
Stähle: Wir haben, das wird Sie sicher freuen, die Umstellung auf die HUP Software vorangetrieben, um die Prozesse zu optimieren. Unser Sales-Team hat darüber hinaus bestehende Aktionen verlängert und den Kundenbedürfnissen angepasst, um die Werbekunden zu motivieren. Zudem haben alle einen Rabatt in Höhe von 10 Prozent bekommen, der ohne Bedingungen und automatisch abgezogen wurde. Diese Maßnahmen waren recht erfolgreich, dennoch fehlt noch viel bis zum Normalvolumen. Auf Kampfpreise haben wir bewusst verzichtet.
Also wirklich business as usual?
Stähle: Wir besetzen als Medium, das lokale Nachrichten bündelt, eine Nische und sind daher für Werbetreibende ein interessanter Partner. Wir konzentrieren uns redaktionell und in der Vermarktung auf die kleine Einheit, den Ort, und das ist vor allem in einer Krise ein Glücksfall. Wir wollen keine Wochen- und keine Tageszeitung sein. Wir haben als lokaler Informationsdienstleister eine klar definierte Positionierung. Das ist unser Erfolgsgeheimnis. Zudem kostet bei uns eine Anzeigenseite nur ein paar Hundert Euro, daher unterscheiden wir uns auch hier von anderen Medien. Dennoch muss man sich eingestehen, dass der Werbekuchen in der Regel aufgeteilt ist. Daher ist es nicht einfach, neue Kunden zu finden. Ein Weg ist die Strategie, digital weiter auszubauen – schon allein, weil der digitale Anteil an den Werbeinvestitionen weiter steigen wird.
Wie ist aus Ihrer Sicht die wahre Stimmung bei den Werbetreibenden?
Stähle: Wir stellen in der Wirtschaft fest, dass jeder zu kämpfen versucht, auch wenn alles etwas zurückhaltend und von Vorsicht geprägt ist. Und aufgrund der zum Teil kurzfristigen Lockerungsentscheidungen der Politik steht Werbung bei den Werbetreibenden nicht immer an erster Stelle. Da sind die Vorläufe einfach oft zu kurz. Aber dennoch, wir sind wie gesagt mit einem blauen Auge davongekommen.
Foto Stephan Stähle: privat
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